Wenn wir mit einem Finger auf andere zeigen, zeigen mindestens 3 Finger auf uns selbst
Liebe Lebenswerte-Unterstützer, liebe Freundinnen und Freunde,
es liegt schon bald ein schwieriges Jahr hinter uns und es ist davon auszugehen, dass noch zunehmend schwierige Jahre vor uns liegen werden, voller Entbehrungen und Veränderungen. Wir werden es nur in einem starken sozialen Miteinander und Füreinander schaffen diese Schwierigkeiten zu überwinden. Wenn wir mit dem Finger auf andere zeigen, sollten wir das tun, um sie größer zu machen und zu stärken. Wir sollten dabei nicht vergessen, dass wenn wir mit einem Finger auf andere zeigen, mindestens 3 Finger auf uns selbst zeigen.
Es schmerzt mich zu sehen, was ein Finger der nach außen zeigt für ein Leid anrichten kann. Es schmerzt mich wie Menschen oftmals miteinander umgehen und Dinge bewerten und weiter transportieren, ohne die tieferen Hintergründe zu kennen. Ich höre zu wenig wie großartig der uns nächste Mensch ist und zu oft was uns an anderen stört, alles nicht passt oder defizitär ist. (….hast Du schon gehört….) Je mehr Münder, umso mehr Gerede. So schaffen wir das nicht.
Die ganze Welt befindet sich in einem aktiven Wandel, der ein passives und träges „wird schon irgendwie weitergehen“ nicht mehr zulässt. Es wird zukünftig noch mehr darum gehen „in die Hände zu spucken“ und in einem gemeinsamen Miteinander etwas zu bewegen.
Auch in meinem Leben gab es in diesem Jahr einige einschneidende Veränderungen, so dass mein Leben jetzt anders ist. ANDERS ist immer ein Ergebnis von Veränderungen. Wenn etwas anders wird, muss das nicht heißen, dass es schlechter ist, aber das weiß man letztendlich erst im Rückblick. Wenn wir aber denken, dass alles so bleiben muss wie es ist, werden wir früher oder später enttäuscht sein und leiden. Es bleibt nichts so wie es war. Veränderung ist die Realität.
Hinzu kommt, wenn sich im Leben eines einzelnen etwas verändert, dass dies auch in vielen Fällen zu Veränderungen der Menschen führt, mit denen man in Verbindung steht.
„Deine positiven Veränderungen verändern auch andere positiv.“
Aber das zeigt sich natürlich nicht nur im Positiven, auch negative Einstellungen und Handlungen übertragen sich. Wenn zum Beispiel ein einziger Mann in den Krieg ziehen will, hat das negative Konsequenzen für die ganze Welt.
Und so ist immer alles im Wandel. Das Einzige was sich nicht verändert ist der Augenblick.
Mein sind die Jahre nicht die mir die Zeit genommen.
Mein sind die Jahre nicht die etwa möchten kommen
Der Augenblick ist mein und nehm' ich den in acht
So ist der mein der Jahr und Ewigkeit gemacht.
Andreas Gryphius:
So fühle ich mich bestätigt noch bewusster im Augenblick zu leben, voller Dankbarkeit und bin erstaunt, was sich daraus für weitere wundervolle Augenblicke und Veränderungen ergeben.
Die Veränderungen in der Welt haben 2022 beispielsweise dazu geführt mein Engagement in der Lebenswerte- Stiftung zu intensivieren. Unser Lebenswerteprojekt: „Gemeinsam gegen Armut“ im Alter erfordert für alle die daran mitarbeiten, vor allem Mitgefühl, liebevolle Achtsamkeit und innere Freude, um einen kleinen Lichtstrahl in einer Welt der zunehmenden Kälte und Armut zu erzeugen.
Meine meditative Fingerübung für den Alltag:
Wenn ich mal wieder feststelle, dass mein Zeigefinger gewohnheitsmäßig nach außen zeigt, schenke ich den anderen Fingern, mehr Aufmerksamkeit. Es sind die Finger der Beruhigung, des Mitgefühls, der liebevollen Achtsamkeit und inneren Freude. In meinem Blog auf unserer Lebenswerteseite https://www.stiftung-lebenswerte.com/news/blogs/vielleicht-gibt-es-bald-eine-selbsterkennungsapp.html gehe ich ja davon aus, dass es schon bald eine Selbsterkennungsapp gibt. Bis es aber soweit ist, müssen wir uns mit herkömmlichen Methoden begnügen. Das ist aber gar nicht so schwer. Du musst Dich nur bemerken und immer wenn Du in Dir egozentrische und negative Regungen spürst die Finger der liebevollen Achtsamkeit, der Beruhigung und der Selbstempathie zu deinem Herzen führen. Du kannst dazu die Fingerspitzen einer oder beider Hände sanft mit Deinem Brustbein verbinden. Ich habe diese Übung immer in meinem Reisegepäck und setze sie ein wann und wo auch immer sich sie brauche auf meiner Reise. Ich habe dabei auch festgestellt, dass dies viel weniger anstrengend ist als die Fäuste zu ballen oder die Zähne zusammen zu beißen.
In diesem Sinn wünsche ich allen einen Augenblick des weihnachtlichen Friedens und ein erfolgreiches neues Jahr 2023.
Michael Meyer
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