Stifung Lebenswerte spendet 20 Sheltersuits an die Wohnungslosenhilfe der Diakonie Saar in Höhe von 6000 €

„Gerade zu Beginn des Winters sind die stationären Einrichtungen für Obdachlose oft voll, die Notschlafstelle ausgelastet, der Kältebus jedoch noch nicht auf. Dadurch entsteht eine prekäre Versorgungslücke“, berichtet Diakonie Sozialarbeiter Tobias Braun von der Aufsuchenden Sozialen Arbeit in Saarbrücken. Nach Schätzungen der Wohnungslosenhilfe gibt es derzeit rund 40 Personen, die nachts draußen schlafen. Sein größtes Anliegen ist daher, dass die Menschen vor der Kälte geschützt sind.

Die Sozialarbeiter kennen die Orte, wo sich Obdachlose einen Schlafplatz suchen. Sie gehen dort vorbei, nehmen Kontakt auf und bieten ihre Unterstützung an. Diesen Winter kann die Wohnungslosenhilfe der Diakonie Saar neben Schlafsäcken auch Sheltersuits anbieten. Das sind Winterjacke und Schlafsack in einem – die mit Reißverschluss verbunden werden können.

Gespendet wurden die Sheltersuits von der Stiftung Lebenswerte in Blieskastel. Designt und aus recycelten Material hergestellt in den Niederlanden haben sie einen Wert von rund 300 Euro / Stück.

„ DieSheltersuits bieten nicht nur Schutz gegen Kälte, sie unterstützen auch den Wert und die Würde der auf der Straße lebenden Menschen. Alle Projekte der gemeinnützigen Stiftung Lebenswerte GmbH fördern das gemeinsame Miteinander. Die Träger der Sheltersuits sollen wissen, wie wichtig sie für unsere Gesellschaft sind und vor allem, dass sie nicht alleine sind. Die Sheltersuits sollen auch einen wichtigen Beitrag leisten verloren gegangenes Selbstvertauen neu aufzubauen“
erklärt der Geschäftsführer der Stiftung Lelbenswerte Michael Meyer.

„Wir sind sehr dankbar für die Spende“, sagt Geschäftsführer Matthias Ewelt. „Unsere Mitarbeiten stehen in regelmäßigem Kontakt mit vielen Obdachlosen und können so lebenswichtige Hilfe leisten. Sie sind ein wichtiges Bindeglied zu den weiterführenden Hilfen.“ Das kann die Vermittlung in weitere Hilfsangebote sein, wie stationäre Einrichtungen, Ambulant Betreutes Wohnen oder Housing First.

Aber auch die Einrichtung einer Postadresse, einer der ersten Schritte hinaus aus der Obdachlosigkeit, bietet das Haus der Diakonie Saarbrücken an, so dass beipielsweise Leistungen beantragt werden können. Die Postadressen haben sich in den letzten zehn Jahren in etwa verdoppelt. Waren es 2013 knapp 500, hatten im Jahr 2023 an die 1.000 Menschen kurz- oder langfristig einen postalischen Wohnsitz in der Johannisstraße in Saarbrücken, das heißt keine eigene Wohnung.

Die Sheltersuits sollen vor allem jenen Menschen angeboten werden, die derzeit keine Aussicht auf eine Wohnung haben. Das wird nicht nur in Saarbrücken sein, sondern auch an den anderen Standorten der Wohnungslosenhilfe der Diakonie Saar in Völklingen, Neunkirchen und Saarlouis. Zur Reinigung können sie im Haus der Diakonie vorbei gebracht werden.

Wünschen würde sich die Wohnungslosenhilfe, dass es in der Stadt Schließfächer für Obdachlose gibt. „Morgens verlassen viele ihren Schlafplatz, um sich in der Wärmestubb oder der Stadt aufzuhalten. Dann müssen sie ihr Hab und Gut unbewacht zurücklassen und hoffen, dass es abends noch da ist“, erklärt Sozialarbeiterin Julia Schweitzer.